
Braucht Liechtenstein neue Rahmenbedingungen für soziale und ökologisch verantwortungsvolle Unternehmen?
Stephan Gstöhl von digihub.li nahm kürzlich am Swiss Social Economy Forum (SSEF) 2024 in Solothurn teil, einer bedeutenden Veranstaltung, die sich der Förderung und Diskussion der sozialen Wirtschaft widmet. Internationale Akteure wie Perrine de le Court von Ashoka sowie nationale Grössen wie Nationalrat Gerhard Andrey und Nik Gugger waren ebenfalls anwesend und brachten ihre Perspektiven ein.
Auf dem Forum wurden einige Projekte präsentiert. Dazu zählt das Kreuz, die älteste Genossenschaft der Schweiz, die im Bereich Gastronomie und Kultur tätig ist und ein erfolgreiches Beispiel für soziales Unternehmertum darstellt. Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist das erste Inklusionshotel der Stiftung Theresiahaus, das als Modell für soziale Innovation und Inklusion dient.
Das Forum verdeutlichte eindrucksvoll den Bedarf an klaren Rahmenbedingungen, Unterstützungsangeboten und möglicherweise einer neuen Rechtsform für Unternehmen, die bereit sind, soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen. Ein zentrales Thema war die Finanzierung sozialer Unternehmen und Impact Investing, das als grösste Herausforderung identifiziert wurde.
Die Herausforderungen und Chancen der Social Economy
Social Economy wurde als der wichtigste Hebel hervorgehoben, um die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Dabei wurde betont, dass nachhaltiger Impact wichtiger ist als Shareholder Value. Es braucht klare Begriffsdefinitionen und ein neues Verständnis von Unternehmertum, das die gesellschaftliche Verpflichtung der Unternehmen betont.
Besonders kleine und mittlere Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle als Zulieferer für grosse Unternehmen und Konzerne. Hierbei sind Vorreiter gefragt, die zeigen, dass wirkungsorientiertes Unternehmertum heute einen echten Wettbewerbsvorteil darstellt. Unternehmen, die keine nachhaltigen Praktiken verfolgen, stehen zunehmend unter Druck, da Nachhaltigkeit immer mehr als Selbstverständlichkeit und nicht als Ausnahme angesehen wird.
In diesem Zusammenhang wurde die People and Planet First Verifizierung genannt, ein Zertifizierungsprogramm, das von SENSSuisse durchgeführt wird. Dieses Programm zielt darauf ab, Unternehmen zu identifizieren und auszuzeichnen, die hohe Standards in sozialer und ökologischer Verantwortung erfüllen. Die Verifizierung stellt sicher, dass die zertifizierten Unternehmen nicht nur wirtschaftlichen Erfolg anstreben sondern auch aktiv daran arbeiten, positive und ökologische Auswirkungen zu erzielen.
Die Rolle der öffentlichen Verwaltung und der Politik
Die öffentliche Verwaltung und die Gemeinden wurden als wichtige Akteure hervorgehoben, um gemeinsam Pilotprojekte zu entwickeln und zu initiieren. Politik und Verwaltung sind unerlässlich, um ein Ökosystem für mehr Nachhaltigkeit zu schaffen. Die Kleinheit Liechtensteins bietet hierbei die Chance, als Vorreiter voranzugehen und innovative Modelle schneller zu implementieren.
Wichtige Themen für die Zukunft der wirkungsorientierten Wirtschaft in Liechtenstein
Eine der spannendsten Entwicklungen ist die Diskussion über neue Rechtsformen und Unterstützungsangebote für wirkungsorientiertes Unternehmertum. Es stellt sich die Frage, wie in Liechtenstein nachhaltige und regionale Produktion gefördert, die lokale Wertschöpfung gesteigert und Investitionsmöglichkeiten durch neue Finanzprodukte geschaffen werden können.
Ein weiterer Schwerpunkt ist, wie kleine und mittlere Unternehmen fit für die SDGs, ESG-Standards und das Lieferkettengesetz gemacht werden können. Auch die Stärkung des Stiftungsstandorts Liechtenstein durch Impact Investing und innovative Fördermodelle wird ein zentraler Bestandteil der zukünftigen Bemühungen sein.
Diese Themen müssen gemeinsam angegangen werden, um Liechtenstein zu einem Vorreiter für nachhaltiges und wirkungsorientiertes Unternehmertum zu machen.
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